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Sichtbarkeit
Atmosphäre
Nord- und Südhalbkugel
Lichtverschmutzung
Ob wir nun auf einen hohen Berg steigen, oder ob wir unten im Tal
stehen. wir sind und bleiben auf der Erde. Deshalb müssen wir uns
auch mit ein paar Dingen beschäftigen, die einen unmittelbaren
Einfluß auf unsere Beobachtungen haben.
Sichtbarkeit
Am Tage ist es so hell, daß wir ohne Hilfsmittel nur einen
einzigen Stern sehen können. Bei diesem Stern handelt es sich um
keinen anderen als unsere Sonne. Sie erscheint uns dadurch, daß
sie der Erde sehr nahe ist, so hell daß sie alle anderen Sterne
überstrahlt.
Bei sehr klarem Wetter in der Zeit um Vollmond herum kann man auch am
Tage unseren Erdmond entdecken, der das Sonnenlicht reflektiert.
Ein weiteres Objekt, daß man mit viel Glück am Taghimmel
sehen kann ist Venus. Hier muß man aber sehr vorsichtig sein, denn
sie ist sehr nahen an der Sonne.
Auch die Jahreszeiten haben Einfluß auf die Sichtbarkeit. Durch
den Lauf der Erde um die Sonne sieht man im Sommer andere Sternbilder
als im Herbst, Winter oder Frühjahr.
Auch die jahreszeitlich bedingte Unterschied der Tageslängen hat
Einfluß auf die Beobachtungen. Im Sommer hat man länger die
Möglichkeit die Sonne zu beobachten, im Winter hat man dafür
um so mehr Gelegenheit den Nachthimmel zu entdecken.
Atmosphäre
Die Atmosphäre ist Ursache für eine ganze Reihe von
Phänomenen auf die ich im folgenden Abschnitt näher eingehen
möchte.
Das Funkeln der Sterne
Jeder dürfte wohl schon mal beobachtet haben , daß die
Sterne am Himmel funkeln. Das ist natürlich nur ein Eindruck den
ein Beobachter auf der Erde hat, denn in Wirklichkeit verändern die
Sterne ihre Helligkeit nicht.
Ursache dieser scheinbaren Helligkeitsveränderung sind
Temperaturunterschiede zwischen den Luftschichten. Kalte, dichtere und
deshalb schwerere Luft fällt nach unten und warme, wegen der
geringeren Dichte leichtere Luft steigt nach oben. An den Grenzen
zwischen diesen Luftschichten wird das Sternenlicht gebrochen und vor
allen die horizontnahen Sterne scheinen zu tanzen.
Das Licht der Sterne ist genau wie das Licht unsere Sonne ein Gemisch
aus verschiedenen Wellenlängen, die man stark vereinfacht auch als
Farben bezeichnen kann, zusammengesetzt. Jede Wellenlänge wird an
den Grenzschichten der warmen und kalten Luftschichten unterschiedlich
stark gebrochen, so daß das rote Licht das Auge des Beobachters
zuerst erreicht und erst Sekundenbruchteile später das gelbe und
das Blaue Licht. Auf diese Weise entsteht der Eindruck die Sterne
funkeln in den verschieden Farben.
Die Farben des Himmels
Das wir den Himmel bei klarem Wetter als blau wahrnehmen liegt daran,
daß ein Teil des Sonnenlichtes, um genau zu sein
hauptsächlich der blaue Anteil, an den Molekülen der
Erdatmosphäre gestreut, also in alle Richtungen abgelenkt wird. Auf
dem Mond, der keine Atmosphäre hat, ist der Himmel auch am Tage
schwarz.
Dunst, also Feuchtigkeit, in der Atmosphäre tragt zusätzlich
zur Streuung des Lichtes bei und das unabhängig von der
Wellenlänge. Aus diesem Grunde sehen wir den Himmel dann grau oder
milchigweiß oder die Wolken in strahlendem Weiß.
Wunderschöne Farbspiele kann man auch währende der Morgen-
und Abenddämmerung beobachten. Je tiefer die Sonne steht, desto
länger wird der Weg, den das Licht innerhalb der Erdatmosphäre
zurücklegen muß. Damit wird auch ein immer
größerer Anteil des Lichtes gestreut. Am Ende bleibt dann nur
noch das orangerote Anteil des Lichtes übrig, den wir durchaus auch
noch nach Sonnenuntergang oder auch vor Sonnenaufgang beobachten
können.
Die Dämmerung
Wie bereits Abschnitt "Die Farben des Himmels" erwähnt ist die
Dämmerung eine Folge der Streuung, also der Ablenkung des Lichtes
an den Molekülen der Erdatmosphäre.
Man unterscheidet drei Arten der Dämmerung, wobei diese über
Stand der Sonne unter dem Horizon definiert werden. Ich möchte im
folgenden kurz auf diese drei Arten der Dämmerung eingehen:
Die bürgerliche Dämmerung beginnt wenn die Sonne am Horizont,
also bei 0° steht und endet, wenn die Sonne 6° unter dem
Horizont steht. Gegen Ende der bürgerlichen Dämmerung ist es
auf der Erdoberfläche schon merklich dunkel. Der Himmel erscheint
aber immer noch so hell, daß man allenfalls die hellen Planeten
und die hellsten Sterne mit bloßem Auge erkennen kann.
Die nautische Dämmerung beginnt, wenn die Sonne 6° unter dem
Horizont steht und endet, wenn die Sonne 12° unter dem Horizont
steht. Gegen Ende de nautischen Dämmerung sind bereits Sterne 3.
Größe mit bloßem Auge zu erkenn und man kann die
Umrisse der bekanntesten Sternbilder ausmachen. Die Bezeichnung
nautischen Dämmerung stammt übrigens aus der Zeit als man in
der Seefahrt noch mit Hilfe von Kompaß und Sextant navigierte. Um
mit Hilfe des Sextanten die Höhe eines Sterns über dem
Horizont zu messen mußte man sowohl den Horizont als auch einen
Stern sehen, und genau daß ist während der nautischen
Dämmerung der Fall.
Die astronomische Dämmerung beginnt wenn die Sonne 12° unter
dem Horizont steht und endet, wenn die Sonne 18° unter dem Horizont
steht. Gegen Ende der Astronomischen Dämmerung kann man auch
dunklere Sterne und die Milchstraße mit bloßem Auge
erkennen. In der Zeit um die Sommersonnenwende sinkt die Sonne
nördlich von +48° geographischer Bereite nicht mehr unter
18°, daß heißt es wird astronomisch gesehen nicht mehr
richtig dunkel. Diese Nächte, die auch "weiße Nächte"
genannt werden, sind nördlich der Städte München und Wien
zu beobachten, die sich auf den 48. Breitengrad befinden.
Vollständige Dunkelheit im astronomischen Sinne herrscht, wenn die
Sonne 18° unter dem Horizont steht.
Die Weg des Lichtes durch die
Atmosphäre
Schon der Volksmund sagt daß die Luft oben dünner ist als
unten. Damit ist gemeint, daß der Luftdruck, bedingt durch die
Schwerkraft, am Erdboden größer ist als in großen
Höhen. Diese Dichteunterschiede beeinflussen natürlich auch
die Lichtablenkung (Refraktion) in der Atmosphäre. Je Tiefer ein
Objekt am Horizont steht, desto größer ist die Ablenkung. Bei
flächenhaften Objekten wie Sonne oder Mond kann das soweit
führen, daß diese oval erscheinen.
Ein Objekt, daß nahe am Horizont steht ist der Weg, den das Licht
durch die Atmosphäre zurücklegen muß entsprechend
Länger und das Licht wird entsprechend abgeschwächt. Das
Fachwort hierfür ist Extinktion, was übersetzt soviel bedeutet
wie Auslöschung.
Nord- und Südhalbkugel
Für einen Beobachter auf der Nordhalbkugel der Erde gehen alle am
Himmel zu beobachtbaren Objekte im Osten auf, erreichen im Süden
ihren Höchststand und gehen im Süden wieder unter. Für
einen Beobachter, der nach Süden, also in die Richtung in der alle
Objekte ihren höchsten Stand haben, schaut bewegen sich also alle
Objekte von links nach rechts. Im Süden ist das genau umgekehrt:
Die Objekte gehen zwar nach wie vor im Osten auf und im Westen
unter, haben aber im Norden ihren Höchststand. Für einen
Beobachter, der nach Norden guckt, also wieder in die Richtung in der
die Sonne ihren höchsten Stand hat scheinen sich alle Objekte von
rechts nach links zurücklegen bewegen. Dieser Effekt ist dadurch zu
erklären, daß man praktisch von der "anderen Seite" guckt.
Man kann sich daß so vorstellen, daß sich zwei Beobachter
auf beiden Seiten eines Bahngleises gegenüberstehen. Wenn nun ein
Zug zwischen beiden hindurchfährt hat es den Anschein, fährt
er für den einen Beobachter von links nach rechts und für den
andren von rechts nach links.
Wenn man versucht den Himmelspol zu finden ist das auf der
Nordhalbkugel mit Hilfe des Polarsterns nicht allzu schwer. Auf der
Südhalbkugel gibt es aber keine Stern, der genau Zenit steht und um
den sich alle andren Objekte zurücklegen drehen scheinen. Man
muß hier andre Hilfsmittel benutzen, wenn man zum Beispiel im
Urlaub versucht die Montierung des Fernrohrs auszurichten.
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Lichtverschmutzung
Unter Lichtverschmutzung versteht man die Aufhellung des Nachthimmels
durch künstlichen Licht. Besonders in dicht besiedelten Gebieten
stellt die Lichtverschmutzung ein immer größer werdendes
Problem dar. Sie ist das Ergebnis der Künstlichen Beleuchtung, die
leider in den meisten Fällen nicht nur auf den Boden leuchtet,
sondern einen nicht unerheblichen Teil des Lichte nach oben abstrahlt
und dadurch den Himmel künstlich aufhellt. Leider ist es inzwischen
vielerorts unmöglich die Milchstraße überhaupt noch zu
erahnen. Innerhalb der Großstädte ist es, wenn
überhaupt, nur noch möglich die hellen Planeten und die
hellsten Sterne beobachten.
Bevor man eine Lampe im Außenbereich in Betrieb nimmt sollte man
sich als Sternfreund immer überleben ob das Ding einen echten
Nutzen hat oder ob man damit bloß Mitmenschen imponieren will, die
man nicht ausstehen kann.