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Die
Stellungen der Planeten
Da die Planetenbahnen alle nur wenig gegen die scheinbare Bahn der
Sonne, die Ekliptik geneigt sind muß man die Planeten in der
Nähe der Ekliptik suchen.
Auf Grund der Lage der Bahnen zur Erdbahn gibt es natürlich
Unterschiede zwischen den inneren und den äußeren Planeten.
Die folgende Skizze soll dies Verdeutlichen. Aus Gründen der
Übersichtlichkeit werden nur Venus, stellvertretend für die
inneren Planeten, und Mars, stellvertretend für die
äußeren Planeten, dargestellt.
1. Sonne
2. Erde
3. Venus in unterer Konjunktion
4. Venus in oberer Konjunktion
5. Venus in größter westlicher Elongation
6. Venus in größter östlicher Elongation
7. Mars in Opposition
8. Mars in Konjunktion
9. Mars in westlicher Quadratur
10. Mars in östlicher Quadratur
die inneren / unteren Planeten
Sichtbarkeiten
Wenn die inneren Planeten in unterer Konjunktion , also zwischen Erde
und Sonne, stehen sind sie in der Regel nicht zu beobachten. In diesem
Falle wenden sie uns ihre unbeleuchtete Nachtseite zu. An dieser Stelle
gibt es jedoch eine Ausnahme: wenn die Bahnen von Merkur oder Venus so
zur Erdbahn stehen, daß der Planet vor der Sonnenscheibe
vorbeiläuft und dort als kreisrundes, schwarzes Scheibchen zu
sehen
ist. Man spricht in diesem Falle von einem Durchgang des Planeten vor
der Sonne. Es gibt jedoch nicht bei jeder unteren Konjunktion einen
Durchgang der inneren Planten vor der Sonne, denn die Bahnen von Merkur
Venus und Erde sind unterschiedlich gegen die Ekliptik geneigt.
Stehen die inneren Planeten in oberer Konjunktion, also von der Erde
aus gesehen hinter der Sonne, sind sie ebenfalls nicht zu beobachten.
Sie stehen mit der Sonne am Taghimmel und werden von ihr
überstrahlt, obwohl sie und die beleuchtete Tagseite zuwenden.
Wenn Merkur und Venus auf der rechten, westlichen Seite der Sonne
stehen, so sind sie am Morgenhimmel zu sehen. Haben sie den
größtmöglichen zu beobachtenden Winkelabstand erreicht,
spricht man von der größten westlichen Elongation. Bei
Merkur, dessen Bahn sehr exzentrisch ist kann der maximale
Winkelabstand
lediglich18-28° betragen. Es kann daher passieren, daß Merkur
auch bei größter Elongation nicht mit bloßem Auge zu
beobachten ist. Bei Venus beträgt der maximale Windelabstand immer
etwa 48° , da die Venusbahn ist sehr viel weniger exzentrisch als
die Merkurbahn ist und die mittlere Entfernung der Venus zur Sonne
größer ist als die des Merkur.
Stehen Merkur und Venus auf der linken, östlichen Seite der Sonne,
so sind sie am Abendhimmel zu sehen. Haben sie den
größtmöglichen zu beobachtenden Winkelabstand erreicht,
spricht man von der größten östlichen Elongation.
Für die maximalen Winkelabstände gilt das Gleiche wie
für
die westliche Elongation. Bei allen Stellungen der inneren Planeten
zwischen oberer oder unterer Konjunktion oder der größten
westlichen oder östlichen Elongation wird die Elongation im
Bogenmaß angegeben.
Die Quadratur die äußeren Planeten wird hier nur der
Vollständigkeit halber eingezeichnet. Sie hat so wenig Bedeutung,
daß sie in den meisten astronomischen Jahrbüchern gar nicht
angegeben wird.
Phasen
Genau wie unser Erdmond zeigen auch die inneren Planeten Phasen. Die
Skizze soll helfen dies zu verdeutlichen.
Steht einer der inneren Planeten in oberer Konjunktion
ist uns die gesamte beleuchtete Tagseite zugewandt. Es ist sozusagen
Vollmerkur oder Vollvenus. Zu beobachten sind die beiden Planeten zu
diesem Zeitpunkt aber nicht, da sie mit der Sonne am Taghimmel stehen
und und von dieser überstrahlt werden.
Wenn Merkur oder Venus in unterer Konjunktion stehen ist und die gesamt
unbeleuchtete Nachtseite zugewandt. Es ist sozusagen Neumerkur oder
Neuvenus. Da uns wie bereits erwähnt die unbeleuchtete Nachtseite
zugewandt ist, sind die beiden Planeten dann nicht zu beobachten, es
sei
denn die Bahnen von Merkur oder Venus stehen so zur Erdbahn, daß
einer der Planet vor der Sonnenscheibe vorbeiläuft und dort als
kreisrundes, schwarzes Scheibchen zu sehen ist. Man spricht in diesem
Falle von einem Durchgang des Planeten vor der Sonne. Es gibt jedoch
nicht bei jeder unteren Konjunktion einen Durchgang der inneren Planten
vor der Sonne, denn die Bahnen von Merkur Venus und Erde sind
unterschiedlich gegen die Ekliptik geneigt.
Bei größter östlicher oder westlicher Elongation sehen
wir Merkur und Venus halb beleuchtet. Es ist Halbmerkur oder Halbvenus.
Befinden sich Merkur und Venus auf einer Stellung zwischen Konjunktion
und größter Elongation, so sehen wir die beiden inneren
Planeten als Sichel.
Sichtbarkeiten
Wenn Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto in Opposition
stehen, dann gehen sie in der Abenddämmerung auf, erreichen gegen
Mitternacht ihren höchsten Stand am Himmel und gehen in der
Morgendämmerung unter. Sie sind also die ganze Nacht lang zu
beobachten. Da die äußeren Planeten in der
Oppositionsstellung der Sonne von der Erde aus genau gegenüber
stehen haben sie zu diesem Zeitpunkt auch den kleinsten Abstand zur
Erde. Man kann sich dies an der Skizze zur Stellung der Planeten weiter
oben verdeutlichen. Die Erdnähe in Opposition bedeutet
natürlich auch, daß die Planetenscheibchen einen
großen
scheinbareren Durchmesser haben und eine Beobachtung deshalb besonders
lohnt.
Bei den äußeren Planeten gibt es nur eine Konjunktion. Genau
genommen ist dies die obere Konjunktion, dies wird aber im allgemeinen
weggelassen und man spricht nur von Konjunktion. Die Planeten stehen
dann mit der Sonne am Taghimmel und sind nicht zu beobachten.
Phasen
Wie die inneren Planeten zeigen auch die äußeren Planeten
Phasen. Die Abweichung von der Vollphase ist aber mit Ausnahme von Mars
so gering, daß sie sich praktisch nicht bemerkbar macht. Bei Mars
kann die beleuchtete Fläche bis zu 84% der beobachtbaren
Fläche abnehmen, was schon im kleinen Fernrohr zu beobachten ist.
Oppositionsschleifen
Die Planeten laufen von Ost nach West vor dem Hintergrund der Sterne
entlang, sie sind, wie es in der Fachsprache heißt
�rechtläufig�. Wenn die Erde jedoch auf ihrer Bahn einen der
Planeten überholt, dann entsteht für und der Eindruck, der
Plante würde einige Tage lang rückwärts laufen. Der
Fachausdrücke hierfür sind "retrograde Bewegung" oder
"Rückläufigkeit". Da die Planetenbahnen zur Ekliptik geneigt
sind erscheint und dies Bewegung als Schleife oder als S-Kurve. Das
erklärt auch den Begriff Oppositionsschleifen. Das die Erde die
äußeren Planeten nur dann überholen kann, wenn diese in
Opposition stehen kann man sich klar machen, wenn man die Skizze mit
den
Stellungen der Planeten (siehe oben) noch einmal genau betrachtet.
Man sollte den Planeten ruhig etwas länger betrachten, und jene Momente abwarten, in denen das Seeing besonders gut ist, denn in solchen Momenten kann man eine Fülle von Details auf der Planetenoberfläche erkennen.
Bei der Planetenbeobachtung ist es nicht unbedingt sinnvoll, die Vergrößerung durch Verwendung von immer kürzeren Okuarbrennweiten und vielleicht noch dem zwischenschalten einer Barlowlinse immer mehr zu steigern. Venus, Mars, Jupiter und Saturn sind zwar hell genug, aber mit zunehmender Vergrößerung macht sich die Luftunruhe immer mehr als störender Faktor bemerkbar. Die maximale Vergrößerung, die für Amateurteleskope sinnvoll ist kann man nach der Faustformel 2 X Objektivöffnung in mm berechnen. Mit einen Teleskop, das 60mm Objektivdurchmesser hat ist es also nicht sinnvoll mehr als 120-fach zu vergrößern. Aber auch diese Vergrößerung kann man nur an wenigen Tagen im Jahr wirklich effektiv einsetzen, wenn es in der Atmosphäre wenig turbulent ist.
Wenn man am Tage Planeten beobachtet wird man meist
die inneren
Planeten Merkur und Venus beobachten. Besonders wenn sie in
Sonnennähe sind muß man beim aufsuchen vorsichtig sein,
damit
man nicht aus Versehen der Sonne zu nahe kommt und das Auge oder die
Technik schaden nimmt, denn für die Planetenbeobachtung muß
man die Sonnenschutzfilter vom Fernrohr entfernen.
Vorsicht ist auch bei der Tagesbeobachtung in Sonnennähe mit
Spiegelteleskopen (Reflektoren) geboten, denn in diesem Falle
fällt
das Sonnensicht schräg auf den Hauptspiegel und wird dort
gebündelt und reflektiert. Schon mancher Beobachter hat bei einer
solchen Gelegenheit unbeabsichtigt gezündelt.
Name |
mittlere Entfernung zur Sonne in AE* |
Äquatorradius in km / Polradius in km |
visuelle Helligkeit** |
scheinbarer Durchmesser*** |
||
Minimum |
Maximum |
Minimum |
Maximum |
|||
Merkur |
0,46 |
2439
/ 2439 |
3 |
-1,2 |
4,8'' |
13,3'' |
Venus |
0,72 |
6051
/ 6051 |
? |
-4,4 |
10'' |
64'' |
Erde |
1 |
6378
/6356 |
- |
- |
- |
- |
Mars |
1,5 |
3397
/ 3372 |
2 |
-3 |
3'' |
25'' |
Jupiter |
5,2 |
71492 / 66854 | -2,4 |
-2,7 |
31'' |
48'' |
Saturn |
1,35 |
60262 / 54364 | 0,5 |
1,5 |
15'' |
21'' |
Uranus |
19,18 |
25559 / 24973 | 6,2 |
5,7 |
3''' |
4'' |
Neptun |
30,06 |
24764 / 24341 | 8 |
7,5 |
2'' |
2,5'' |
Pluto |
39,4 |
1151
/ 1151 |
13,7 |
13,7 |
0,1'' |
0,1'' |