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- unser Sonnensystem - Planeten beobachten -

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Planeten beobachten



Die Stellungen der Planeten

die inneren / unteren Planeten
die äußeren / oberen Planeten
Beobachtungstips
Beobachtung am Tage
Farbfilter
tabellarische Übersicht



Nicht immer sind alle neun Planeten am Nachthimmel zu sehen. Einige sind leicht zu finden und bieten schon im kleinen Fernrohr einen wunderschönen Anblick.
Nach welchen Regeln sich die Sichtbarkeiten der Planeten richten, was man als Beobachter erwarten kann und was man eventuell beachten muß, darum geht es auf dieser Seite. Am Ende gibt es dann noch eine kurze tabellarische Übersicht über die Planeten unseres Sonnensystems.
Noch eine Bemerkung vorweg: Man darf nicht enttäuscht sein, wenn man das erste Mal durch das eigene Fernrohr blickt und nicht das sieht, was die Hochglanzfotos in Zeitungen und Zeitschriften zeigen.

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Die Stellungen der Planeten

Da die Planetenbahnen alle nur wenig gegen die scheinbare Bahn der Sonne, die Ekliptik geneigt sind muß man die Planeten in der Nähe der Ekliptik suchen.
Auf Grund der Lage der Bahnen zur Erdbahn gibt es natürlich Unterschiede zwischen den inneren und den äußeren Planeten. Die folgende Skizze soll dies Verdeutlichen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden nur Venus, stellvertretend für die inneren Planeten, und Mars, stellvertretend für die äußeren Planeten, dargestellt.

planetenstellungen1.   Sonne
2.   Erde
3.   Venus in unterer Konjunktion
4.   Venus in oberer Konjunktion
5.   Venus in größter westlicher Elongation
6.   Venus in größter östlicher Elongation
7.   Mars in Opposition
8.   Mars in Konjunktion
9.   Mars in westlicher Quadratur
10. Mars in östlicher Quadratur









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die inneren / unteren Planeten

Sichtbarkeiten
Wenn die inneren Planeten in unterer Konjunktion , also zwischen Erde und Sonne, stehen sind sie in der Regel nicht zu beobachten. In diesem Falle wenden sie uns ihre unbeleuchtete Nachtseite zu. An dieser Stelle gibt es jedoch eine Ausnahme: wenn die Bahnen von Merkur oder Venus so zur Erdbahn stehen, daß der Planet vor der Sonnenscheibe vorbeiläuft und dort als kreisrundes, schwarzes Scheibchen zu sehen ist. Man spricht in diesem Falle von einem Durchgang des Planeten vor der Sonne. Es gibt jedoch nicht bei jeder unteren Konjunktion einen Durchgang der inneren Planten vor der Sonne, denn die Bahnen von Merkur Venus und Erde sind unterschiedlich gegen die Ekliptik geneigt.
Stehen die inneren Planeten in oberer Konjunktion, also von der Erde aus gesehen hinter der Sonne, sind sie ebenfalls nicht zu beobachten. Sie stehen mit der  Sonne am Taghimmel und werden von ihr überstrahlt, obwohl sie und die beleuchtete Tagseite zuwenden.
Wenn Merkur und Venus auf der rechten, westlichen Seite der Sonne stehen, so sind sie am Morgenhimmel zu sehen. Haben sie den größtmöglichen zu beobachtenden Winkelabstand erreicht, spricht man von der größten westlichen Elongation. Bei Merkur, dessen Bahn sehr exzentrisch ist kann der maximale Winkelabstand lediglich18-28° betragen. Es kann daher passieren, daß Merkur auch bei größter Elongation nicht mit bloßem Auge zu beobachten ist. Bei Venus beträgt der maximale Windelabstand immer etwa 48° , da die Venusbahn ist sehr viel weniger exzentrisch als die Merkurbahn ist und die mittlere Entfernung der Venus zur Sonne größer ist als die des Merkur.
Stehen Merkur und Venus auf der linken, östlichen Seite der Sonne, so sind sie am Abendhimmel zu sehen. Haben sie den größtmöglichen zu beobachtenden Winkelabstand erreicht, spricht man von der größten östlichen Elongation. Für die maximalen Winkelabstände gilt das Gleiche wie für die westliche Elongation. Bei allen Stellungen der inneren Planeten zwischen oberer oder unterer Konjunktion oder der größten westlichen oder östlichen Elongation wird die Elongation im Bogenmaß angegeben.
Die Quadratur die äußeren Planeten wird hier nur der Vollständigkeit halber eingezeichnet. Sie hat so wenig Bedeutung, daß sie in den meisten astronomischen Jahrbüchern gar nicht angegeben wird.


Phasen
Genau wie unser Erdmond zeigen auch die inneren Planeten Phasen. Die Skizze soll helfen dies zu verdeutlichen.
planetenphasen

Steht einer der inneren Planeten in oberer Konjunktion ist uns die gesamte beleuchtete Tagseite zugewandt. Es ist sozusagen Vollmerkur oder Vollvenus. Zu beobachten sind die beiden Planeten zu diesem Zeitpunkt aber nicht, da sie mit der Sonne am Taghimmel stehen und und von dieser überstrahlt werden.
Wenn Merkur oder Venus in unterer Konjunktion stehen ist und die gesamt unbeleuchtete Nachtseite zugewandt. Es ist sozusagen Neumerkur oder Neuvenus. Da uns wie bereits erwähnt die unbeleuchtete Nachtseite zugewandt ist, sind die beiden Planeten dann nicht zu beobachten, es sei denn die Bahnen von Merkur oder Venus stehen so zur Erdbahn, daß einer der Planet vor der Sonnenscheibe vorbeiläuft und dort als kreisrundes, schwarzes Scheibchen zu sehen ist. Man spricht in diesem Falle von einem Durchgang des Planeten vor der Sonne. Es gibt jedoch nicht bei jeder unteren Konjunktion einen Durchgang der inneren Planten vor der Sonne, denn die Bahnen von Merkur Venus und Erde sind unterschiedlich gegen die Ekliptik geneigt.
Bei größter östlicher oder westlicher Elongation sehen wir Merkur und Venus halb beleuchtet. Es ist Halbmerkur oder Halbvenus.
Befinden sich Merkur und Venus auf einer Stellung zwischen Konjunktion und größter Elongation, so sehen wir die beiden inneren Planeten als Sichel.

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die äußeren / oberen Planeten

Sichtbarkeiten
Wenn Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto in Opposition stehen, dann gehen sie in der Abenddämmerung auf, erreichen gegen Mitternacht ihren höchsten Stand am Himmel und gehen in der Morgendämmerung unter. Sie sind also die ganze Nacht lang zu beobachten. Da die äußeren Planeten in der Oppositionsstellung der Sonne von der Erde aus genau gegenüber stehen haben sie zu diesem Zeitpunkt auch den kleinsten Abstand zur Erde. Man kann sich dies an der Skizze zur Stellung der Planeten weiter oben verdeutlichen. Die Erdnähe in Opposition bedeutet natürlich auch, daß die Planetenscheibchen einen großen scheinbareren Durchmesser haben und eine Beobachtung deshalb besonders lohnt.
Bei den äußeren Planeten gibt es nur eine Konjunktion. Genau genommen ist dies die obere Konjunktion, dies wird aber im allgemeinen weggelassen und man spricht nur von Konjunktion. Die Planeten stehen dann mit der Sonne am Taghimmel und sind nicht zu beobachten.


Phasen
Wie die inneren Planeten zeigen auch die äußeren Planeten Phasen. Die Abweichung von der Vollphase ist aber mit Ausnahme von Mars so gering, daß sie sich praktisch nicht bemerkbar macht. Bei Mars kann die beleuchtete Fläche bis zu 84% der beobachtbaren Fläche abnehmen, was schon im kleinen Fernrohr zu beobachten ist.


Oppositionsschleifen
Die Planeten laufen von Ost nach West vor dem Hintergrund der Sterne entlang, sie sind, wie es in der Fachsprache heißt �rechtläufig�. Wenn die Erde jedoch auf ihrer Bahn einen der Planeten überholt, dann entsteht für und der Eindruck, der Plante würde einige Tage lang rückwärts laufen. Der Fachausdrücke hierfür sind "retrograde Bewegung" oder "Rückläufigkeit". Da die Planetenbahnen zur Ekliptik geneigt sind erscheint und dies Bewegung als Schleife oder als S-Kurve. Das erklärt auch den Begriff Oppositionsschleifen. Das die Erde die äußeren Planeten nur dann überholen kann, wenn diese in Opposition stehen kann man sich klar machen, wenn man die Skizze mit den Stellungen der Planeten (siehe oben) noch einmal genau betrachtet.

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Beobachtungstips

  1. Man sollte den Planeten ruhig etwas länger betrachten, und jene Momente abwarten, in denen das Seeing besonders gut ist, denn in solchen Momenten kann man eine Fülle von Details auf der Planetenoberfläche erkennen.

  2. Bei der Planetenbeobachtung ist es nicht unbedingt sinnvoll, die Vergrößerung durch Verwendung von immer kürzeren Okuarbrennweiten und vielleicht noch dem zwischenschalten einer Barlowlinse immer mehr zu steigern. Venus, Mars, Jupiter und Saturn sind zwar hell genug, aber mit zunehmender Vergrößerung macht sich die Luftunruhe immer mehr als störender Faktor bemerkbar. Die maximale Vergrößerung, die für Amateurteleskope sinnvoll ist kann man nach der Faustformel 2 X Objektivöffnung in mm berechnen. Mit einen Teleskop, das 60mm Objektivdurchmesser hat ist es also nicht sinnvoll mehr als 120-fach zu vergrößern. Aber auch diese Vergrößerung kann man nur an wenigen Tagen im Jahr wirklich effektiv einsetzen, wenn es in der Atmosphäre wenig turbulent ist.

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Beobachtung am Tage

Wenn man am Tage Planeten beobachtet wird man meist die inneren Planeten Merkur und Venus beobachten. Besonders wenn sie in Sonnennähe sind muß man beim aufsuchen vorsichtig sein, damit man nicht aus Versehen der Sonne zu nahe kommt und das Auge oder die Technik schaden nimmt, denn für die Planetenbeobachtung muß man die Sonnenschutzfilter vom Fernrohr entfernen.
Vorsicht ist auch bei der Tagesbeobachtung in Sonnennähe mit Spiegelteleskopen (Reflektoren) geboten, denn in diesem Falle fällt das Sonnensicht schräg auf den Hauptspiegel und wird dort gebündelt und reflektiert. Schon mancher Beobachter hat bei einer solchen Gelegenheit unbeabsichtigt gezündelt.

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Farbfilter

Manche Planetenbeobachter schwören auf Farbfilter zur Kontraststeigerung, andere verzichten darauf völlig. Auch darüber welcher Filter für welchen Zweck benutzt werden soll gibt es fast genau so viel Meinungen wie Beobachter.

Wer sich nicht gleich einen Filtersatz im Fachhandel kaufen möchte und auch keine Gelegenheit hat sich einen auszuleihen, der kann auch Versuche mit gefärbten Kunststoff oder Glasscheiben machen.

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tabellarische Übersicht

Name
mittlere Entfernung
zur Sonne in AE*

Äquatorradius in km /
 Polradius in km

visuelle Helligkeit**
scheinbarer Durchmesser***
Minimum
Maximum
Minimum
Maximum
Merkur
0,46
2439 / 2439
3
-1,2
4,8''
13,3''
Venus
0,72
6051 / 6051
?
-4,4
10''
64''
Erde
1
6378 /6356
-
-
-
-
Mars
1,5
3397 / 3372
2
-3
3''
25''
Jupiter
5,2
71492 / 66854 -2,4
-2,7
31''
48''
Saturn
1,35
60262 / 54364 0,5
1,5
15''
21''
Uranus
19,18
25559 / 24973 6,2
5,7
3'''
4''
Neptun
30,06
24764 / 24341 8
7,5
2''
2,5''
Pluto
39,4
1151 / 1151
13,7
13,7
0,1''
0,1''


* 1 Astronomische Einheit (AE) entspricht dem mittleren Abstand Erde Sonne. Die Länge der astronomischen Einheit wurde 1976 auf 149597870km festgelegt.

** die visuelle Helligkeit ist eine logarithmische Skala für die Helligkeit von Sternen. Je kleiner der Wert ist, desto heller ist ein Objekt. Sehr helle Objekte haben sogar negative Werte. Die visuelle Helligkeit wir in Mag. (Magnitunden., dt.: Größenklassen) angegeben. Ein Wert von 6 Mag. gilt als Grenze für die visuelle Beobachtung.

*** Der scheinbare Durchmesser der Planetenscheibchen, wie ihn ein auf der Erde stehender Beobachter sieht, wird im Bogenmaß angegeben. Der tatsächlich beobachtete Durchmesser hängt von der Vergrößerung des benutzten Instrumentes ab.

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Aktualisiert am 29. März 2004 von  Martina Haupt