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Kleinplaneten/Asteroiden - Kometen - Meteoriten/Meteore -
Unser Sonnensystem (2)
Begriffe
Der Aufbau unseres Sonnensystems
Die Keplerschen Gesetze
Ellipsen
Begriffe
Hier werden
einige Begriffe erklärt, auf die man immer wieder
stößt,
wenn man sich mit unserem Sonnensystem beschäftigt. Die Begriffe
sind absichtlich nicht alphabetisch geordnet, sondern so daß
Begriffe, die zusammen gehören auch gemeinsam aufgelistet werden.
Planeten
Planeten sind
Objekte, die sich auf einer elliptischen Bahn um das Zentralgestirn
eines Sonnensystems bewegen. Mit Hilfe der Großteleskope werden
immer mehr sogenannte "extrasolare Planeten" entdeckt. Das sind
Planeten, die um einen anderen Stern als um unsere Sonne, die ja im
Grunde genommen ein ganz normaler Stern unter Milliarden anderen
Sternen
ist, kreisen.
Monde
Monde sind
Objekte die sich auf einer elliptischen Bahn um einen Planeten bewegen.
Die Anzahl der Monde variiert sehr stark. Es gibt auf der einen Seite
Planeten, die gar keinen Mond haben und auf der anderen Seite Planeten
die eine zweistellige Anzahl von Monden haben.
Abplattung
Die Abplattung
eines Himmelskörpers resultiert aus der Zentrifugalkraft (siehe
unten), die durch die Rotation des Körpers entsteht.
Definiert ist
die Abplattung wie folgt: Die Abplattung A ist die Differenz zwischen
dem Äquatordurchmesser a und dem Poldurchmesser b dividiert durch
den Äquatordurchmesser.
Oder als Formel
ausgedrückt: A= (a - b) / a
A: Abplattung,
a:
Äquatordurchmesser, b: Poldurchmesser
Zentrifugalkraft
Die
Zentrifugalkraft (Fliehkraft) ist definiert als die Kraft, die bei
einem
rotierenden Körper der Änderung des Bewegungszustandes
entgegengerichtet ist, also vom Drehzentrum weggerichtet ist.
Hier ist zu
beachten, daß bei einem Körper, der eine Kreis- oder
Ellipsenbahn beschreibt auch der Gewichtskraft unterliegt. Beide sind
nach dem Gesetz der Addition der Kräfte zusammenzufassen.
Die
Zentrifugalkraft ist diejenige Kraft, die wir spüren, wenn wir zum
Beispiel bei einer schnellen Karussellfahrt nach außen
geschleudert werden.
Äquatorwulst
Die
Äquatorwulst ist eine direkte Auswirkung der Zentrifugalkraft auf
einen rotierenden Himmelskörper. Durch die Zentrifugalkraft werden
die Massen zum Äquator hin gedrückt.
Bahnebene
Von Bahnebene
spricht man immer dann, wenn man die Bahn eines Himmelskörpers,
die
sich ja bekanntermaßen eine im dreidimensionalen Raum liegende
Ellipse ist, zur Veranschaulichung so betrachtet, als wenn sie wie ein
Blatt Papier im Raum liegt.
Himmelspole
Die Himmelspole
sind diejenigen Punkte am Himmel, an denen die verlängerte
Erdachse
das "Himmelsgewölbe" schneidet. Für einen Beobachter auf der
Erde hat es den Anschein, die am Himmel sichtbaren Objekte würden
sich um die Himmelspole drehen. Besonders gut zu veranschaulichen ist
dies mit lange belichteten Fotografien, bei denen die Kamera der
scheinbaren Himmelsbewegung nicht nachgeführt wird, sogenannten
Strichspuraufnahmen.
In der
unmittelbaren Nachbarschaft des Himmelsnordpols, der sich im Sternbild
kleine Bärin befindet, steht ein Stern, den wir Polarstern nennen.
Der Himmelssüdpol befindet sich im Sternbild Oktant. In seiner
Nachbarschaft befindet sich der nur 5,5m helle Stern Sigma Octantis.
Durch die Präzession (siehe unten) wird sich diese Situation aber
ändern.
Präzession
Die
Präzession ist eine langsame Kreiselbewegung der Erde um die
Senkrechte auf der Erdbahnebene, vergleichbar mit der Bewegung eines
Kinderkreisels. Ein Umlauf dauert 25800 Jahre.
Ursache der
Präzession sind die Abplattung der Erde und die Tatsache daß
die Erdachse gegen um 66,5 Grad die Erdbahnebene geneigt ist. Zudem
zerren Sonne und Mond an der Äquatorwulst der Erde und versuchen
die Erdachse aufzurichten
Folge der
Präzession ist daß sich die Himmelspole langsam verlagern.
Der Stern, den wir heute als Polarstern kennen wird also nicht immer
Polarstern bleiben. Im Jahre 14000 n. Chr. wird zum Beispiel Vega als
Polarstern am Himmel stehen. Eine weitere Folge ist daß
sich
auch die Frühlingspunkte verlagern. Letzteres ist übrigens
der
Grund warum sie Sonne zu einem bestimmten Datum astronomisch gesehen
nicht in dem Sternbild steht was dem astrologischen Tierkreiszeichen
entspricht.
Entdeckt wurde
die Präzession erstmals von Hipparch (190-125 v. Chr.). Die
physikalische Erklärung wurde erst von Newton
(5.1.1643-31.03.1727)
gefunden.
Nutation
Die Nutation ist
ein kurzfristige Schwankung in der Präzession der Erdachse, die
durch gravitative Beeinflussung durch den Mond verursacht wird. Durch
Messung der Nutation kann man die Masse des Mondes bestimmen.
Himmelsäquator
Der
Himmelsäquator ist die Projektion des Äquators der Erde auf
den Himmel. Er teilt die Himmelssphäre in die nördliche und
die südliche Hälfte.
Ekliptik
Die Ekliptik ist
der Großkreis am Himmel, der die Projektion der Erdbahnebene in
den Raum hinaus darstellt. Dadurch scheint es uns als ob die Sonne in
ihrem Jahreslauf auf der Ekliptik entlang wandert.
Die Ekliptik ist
gegenüber dem Himmelsäquator zur Zeit um 23° 27' geneigt.
Dieser Winkel ist durch Präzession und Nutation veränderlich
Wenn sich die
Sonne in einem der Schnittpunkte mit dem Himmelsäquator, den
Frühlingspunkten, befindet haben wir hier auf der Erde Tag- und
Nachtgleiche. Das Fremdwort hierfür ist Äquinoktium. Die
Punkte der Ekliptik, die am weitesten von Himmelsäquator entfernt
sind nennt man Sonnenwendpunkte oder Solstitialpunkte.
Der Begriff
Ekliptik stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie
"Finsternis-Linie", denn Finsternisse, die von der Erde aus zu
beobachten sind können nur stattfinden, wenn der Vollmond oder der
Neumond nahe der Ekliptik steht.
Frühlingspunkte
Die
Frühlingspunkte sind definiert als die beiden Schnittpunkte von
Himmelsäquator und Ekliptik. Wenn die Sonne in den
Frühlingspunkten steht herrscht Tag- und Nachtgleiche und auf
einer
der beiden Erdhalbkugeln beginnt der Frühling. Durchreitet die
Sonne auf ihrem Weg entlang der Ekliptik den Himmelsäquator von
Süd nach Nord beginnt auf der Nordhalbkugel der Frühling,
überschreitet die Sonne den Himmelsäquator von Norden
nach Süden beginnt auf der Südhalbkugel der Frühling.
Deshalb kann man auch beide Punkte mit ruhigem Gewissen als
Frühlingspunkt bezeichnen, obwohl für die Bewohner der
jeweils
anderen Erdhalbkugel astronomisch gesehen der Herbst beginnt.
Äquinoktium
Der Begriff
Äquinoktium (lat.) ist das in der Astronomie gebräuchliche
Fremdwort für Tag- und Nachtgleiche. Zur Zeit der Tag- und
Nachtgleiche steht die Sonne genau in einem der Schnittpunkte von
Himmelsäquator und Ekliptik. Wie der Name Besagt sind Tag und
Nacht
zu diesem Zeitpunkt genau gleich lang. Die genauen Zeitpunkte der
Äquinoktien kann man einem astronomischen Kalender entnehmen.
Solstitium
(dt. Sonnenwende)
Der Begriff
Solstitium (Mehrzahl: Solstitien) stammt aus dem lateinischen und
bedeutet soviel wie "Sonnenstillstand". Gemeint ist damit, daß
sich der Punkt am Horizont, an dem die Sonne auf bzw. untergeht nicht
weiter in der vorhergehenden Richtung verschieben, sondern sich
umkehren
Zum Zeitpunkt der Solstitien erreicht die Sonne auch ihren
höchsten
nördlichen und südlichen Winkelabstand zum
Himmelsäquator.
Während des
Sommersolstitiums sind die Tage auf der Nordhalbkugel der Erde am
längsten und und die Nächte am kürzesten.
Der deutsche
Begriff für Solstitium ist Sonnenwende.
Perigäum
Das
Perigäum ist der erdnächste Punkt der Bahn unseres Erdmondes
um die Erde.
Apogäum
Das Apogäum
ist der erdfernste Punkt der Bahn unseres Erdmondes um die Erde.
Perihel
Das Perihel ist
der sonnennächste Punkt der Bahn eines Planeten.
Aphel
Das Aphel ist
der sonnenfernste Punkt der Bahn eines Planeten.
obere
/ äußere Planeten
Als obere oder
äußere Planeten werden die Planeten bezeichnet, deren Bahn
um
die Sonne außerhalb der Erdbahn liegt. Dies sind Mars, Jupiter,
Saturn, Uranus, Neptun und Pluto.
untere
/ innere Planeten
Als untere oder
innere Planeten werden die Planeten bezeichnet, deren Bahn um die Sonne
innerhalb der Erdbahn liegt. Dies sind Merkur und Venus.
Konjunktion
Die oberen
Planeten stehen in Konjunktion, wenn sie auf einer Geraden mit Erde und
Sonne stehen und sich dabei von der Erde aus gesehen hinter der Sonne
befinden.
Bei den unteren
Planeten gibt es zwei Konjunktionen. Die obere und die untere
Konjunktion. In der oberen Konjunktion stehen Merkur und Venus einer
Geraden mit Erde und Sonne stehen und sich dabei von der Erde aus
gesehen hinter der Sonne befinden. In der unteren Konjunktion stehen
Sie
ebenfalls auf einer Geraden mit der Erde und Sonne befinden sich aber
zwischen Erde und Sonne.
Während der
Konjunktion sind die Planeten in der Regel von der Erde aus nicht zu
beobachten. Eine Ausnahme stellen die sogenannten Durchgänge der
unteren Planeten vor der Sonne dar. Diese sind dann als kreisrundes
schwarzes Scheibchen vor der Sonnenscheibe zu sehen.
Opposition
Die Planeten
stehen in Opposition, wenn wenn sie auf einer Geraden mit Erde und
Sonne
stehen und sich dabei von der Erde aus gesehen gegenüber der
Sonne,
also sozusagen hinter der Erde befinden. In Opposition können nur
die oberen Planeten stehen.
Während der
Opposition sind die Planeten die ganze Nacht hindurch am Nachthimmel zu
beobachten.
Quadratur
Die Quadratur
ist die Winkelstellung in der Planeten und Sonne in der die beiden
Objekte von der Erde aus gesehen einen rechten Winkel bilden.
Elongation
Unter Elongation
versteht man den Winkelabstand eines Planeten zur Sonne. Die Elongation
wird im Bogenmaß angegeben.
synodische
Umlaufzeit
Die synodische
Umlaufzeit ist die Zeit, nach deren Ablauf ein Planet oder ein Mond
wieder dieselbe Stellung bezüglich der Sonne einnimmt. Bei einem
Planeten ist das die Zeitspanne zwischen zwei Oppositionen oder
Konjunktionen. Bei unserem Erdmond ist es die Zeit zwischen zwei
Neumondstellungen.
siderische
Umlaufzeit
Die siderische
Umlaufzeit ist diejenige Umlaufzeit, nach der ein Planet oder Mond
wieder die gleiche Stellung im Bezug auf die Fixsterne hat.
Albedo
Die Albedo gibt
die Rückstrahlfähigkeit eines Himmelskörpers, das
heißt die Fähigkeit Licht zu reflektieren, an. Der Begriff
Albedo ist von dem lateinischen Begriff "albus" (dt. weiß)
abgeleitet.
Die Albedo wird
nicht in Prozentsätzen sonder in Dezimalzahlen angegeben. Eine
Albedo von 0,85 bedeutet also, daß 85% des einfallenden Lichtes
reflektiert werden.
Parallaxe
Die Parallaxe
ist ganz allgemein die Verschiebung, die ein Objekt erfährt wenn
man es von zwei Orten aus beobachtetet. Der Betrag der Verschiebung
hängt zum einen von der Entfernung des Objektes und zu anderen von
der Entfernung der beiden Beobachtungsorte ab. Mit Hilfe der Parallaxe
ist es möglich Entfernungen zu bestimmen.
Man kann sich
die Parallaxe mit einem sehr einfachen Versuch veranschaulichen: Man
hält sich einen Finger in 15-20cm vor das Gesicht und
schließt dann abwechselnd das rechte und das linke Auge. Als
Folge
der Parallaxe wird man sehen wie der Finger vor dem Hintergrund hin und
her zu springen scheint.
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Der Aufbau unseres
Sonnensystems
Im Mittelpunkt unseres Sonnensystems steht ein Stern, den wir Sonne
nennen. Dieser Stern wird von neun Planeten und zahlreichen anderen
Objekten umrundet. Einige der neun großen Planeten werden
ihrerseits wiederum von Monden umrundet. Über die großen
Planeten mit ihren Monden und über die andren Objekte gibt es so
viel zu berichten, daß sie jeweils ihre eigene Seite bekommen
haben.
Die Planeten
Die Bahnen auf denen Planeten die Sonne umlaufen sind natürlich
keine idealen Kreise, sondern Ellipsen. [Auf Ellipsen wird im
übernächsten Anschnitt genauer eingegangen.] Die Sonne steht
dabei in einem der beiden Brennpunkte der Ellipse. Die Planeten bewegen
sich bei ihren Umläufen gemäß den Keplerschen Gesetzen,
die im nächsten Abschnitt erläutert werden.
Die Planetenbahnen liegen auch nicht genau auf der Ekliptik, der
scheinbaren Bahn auf der Sonne am Himmel, sondern ihre Bahnebenen sind
gegen die Ekliptik geneigt. Für die Neigung der Planetenbahnen
wird
die Ekliptik als Bezugsebene gewählt. Das hat zum einen mit
Sicherheit historische Gründe, zum anderen ist es aber auch
für einen Beobachter, der auf der Erde steht recht anschaulich.
Monde
Die Bahnen der Monde um die großen Planeten sind genau wie die
Planetenbahnen Ellipsen. Auch das System Planet - Mond dreht sich um
einen gemeinsamen Schwerpunkt, der in diesem Falle im inneren des
Planeten liegt.
Die Monde umlaufen ihren Planeten auch nicht genau in der
Äquatorebene, sondern ihre Bahn ist gegen die Äquatorebene
des
Planeten gekippt.
Eine kurze Reise durch das Sonnensystem
Genug der Vorrede. Um die Aufbau des Sonnensystems zu veranschaulichen
begeben wir uns in ein virtuelles Raumschiff und machen eine kurze
Reise
durch unser Sonnensystem. Wir starten auf der Sonnenoberfläche und
fliegen von dort aus immer weiter nach außen. Die nachfolgende
Skizze soll bei der Orientierung helfen. Sie ist allerdings weder
Maßstabgetreu, noch entsprechen die Farben der Realität.
1. Sonne
2. Merkur
3. Venus
4. Erde
5. Mars
6. Asteroidengürtel
7. Jupiter
8. Satrun
9. Uranus
10. Neptun
11. Pluto
12. Kuipergürtel
13. Oortsche Wolke
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Die Sonne ist das Zentralgestirn unseres Sonnensystems und
Ausgangspunkt dieser Reise durch das Sonnensystem.
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Als erstes kommen wir am Planeten Merkur vorbei, einem von
Kratern übersäten Steinplaneten ohne Atmosphäre. Seine
Tagseite ist glühend heiß und seine Nachtseite eisig kalt.
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Die nächste Station ist Venus, der Abend und Morgenstern.
Sie hat eine strukturlose Atmosphäre aus Kohlendioxid. Der Blick
auf die Oberfläche wird von Wolken aus 75prozentiger
Schwefelsäure verhindert. Die Oberflächentemperatur
beträgt 475°C.
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Dann führt uns unsere Reise durch das Sonnensystem an
unserem blauen Heimatplaneten Erde vorbei. Deutlich sind die
weißen Wolken aus Wasserdampf und die bräunlich
gefärbten Landmassen zu erkennen. Auch der gute, alte Erdmond mit
seiner Kraterübersäten Oberfläche ist zu sehen und von
unserem Raumschiff aus könne wir sogar die Rückseite
betrachten, die uns sonst verborgen bleibt.
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Nun geht unsere Reise an Mars, unserem roten Nachbarplaneten
vorbei. Kleine grüne Männchen können wir nicht
entdecken,
dafür aber die beiden Marsmonde Phobos und Deimos, die so
unregelmäßig geformt sind, daß sie an eine Kartoffel
erinnern.
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Als nächstes passieren wir den Asteroidengürtel. Der
Pilot unseres Raumschiffes muß in diesem Bereich gut aufpassen,
denn hier fliegen eine große Zahl von kleinen Gesteinsbrocken
herum. Sie werden Kleinplaneten oder Asteroiden genannt. Mathematisch
gesehen könnte an dieser Stelle ein großer Planet seine Bahn
ziehen, jedoch ließ Jupiter durch seine starke Gravitation nicht
zu daß hier ein großer Planet entstand, denn
größere Brocken würden immer wieder auseinandergerissen
werden.
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Unsere Reise führt uns weiter an Jupiter, dem ersten der
Gasriesen, vorbei. Der Riesenplanet verbirgt seine Oberfläche
hinter dichten Wolken, die viele Bänder und Wirbel zeigen. Wir
können auch die zahlreichen Monde erkennen, die den
größten Planet des Sonnensystems umlaufen.
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Statten wir nun dem Ringplaneten Saturn einen Besuch ab. Mit
seinem Ringsystem bietet er bereits im kleinen Amateurfernrohr einen
wunderschönen Anblick. Von unserem Raumschiff aus können wir
natürlich noch viel mehr Details auf der Oberfläche und im
Ringsystem erkennen. Genau wie Jupiter hat auch Saturn eine große
Anzahl von Monden um sich herum gescharrt.
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Nun können wir den Planeten Uranus bewundern, den wir von
der Erde aus mit einem Fernrohr von mindestens 20cm Objektivdurchmesser
als winziges, bläulich-grünes Scheibchen erkennen
können.
Von unserem Raumschiff aus betrachtet zeigt Uranus, genau wie
Saturn ein Ringsystem, das aber deutlich schwächer als das des
Saturn ist. Auch bei Uranus sehen wir eine ganze Anzahl von Monden.
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Der nächste Planet, an dem unsere Reise vorbei führt
ist Neptun. Ein blauer Planet mit Wolkenstrukturen in der
Atmosphäre. Auch Neptun hat ein Ringsystem, das aber nur sehr
schwach ausgeprägt ist und mehrere Monde. Neptun ist auch der
letzte Gasriese, dem wir auf unserer Reise durch das Sonnensystem
begegnen.
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Mit Pluto sehen wir nun den neunten uns damit letzten Planeten
des Sonnensystems. Er ist ein Brocken aus Stein und Eis, dessen
Durchmesser nur 1/3 des Erddurchmessers beträgt. Pluto hat keine
Atmosphäre und mit Charon nur einen einzigen Mond, der halb so
groß ist wie der Planet selber. Unter den Astronomen wird
mittlerweile kontrovers diskutiert ob Pluto und Charon wirklich Panet
und Mond sind, oder ob es sich um einen Doppelplaneten handelt. Plutos
Bahn ist so exzentrisch, daß sie teilweise innerhalb der
Neptunbahn liegt.
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Der Kuipergürtel (engl. Kuiperbelt) beginnt unmittelbar
hinter der Plutobahn. Er enthält eine große Zahl
Gesteinsbrocken, die zur großen Familie der Kleinplaneten oder
Asteroiden gerechnet werden. Diese Objekte werden auch als "Plutinos",
was soviel wie "kleine Plutos" heißt, genannt. Inzwischen gibt es
immer wieder Diskussionen ob Pluto wirklich ein Planet ist, oder ob er
bloß ein besonders großes Mitglied der Kuiperbeltobjekte
(KBOs) ist.
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Die letzte Station unsere Reise durch das Sonnensystem ist die
Oortsche Wolke. Diese befindet sich weit außerhalb der Plutobahn,
also noch hinter dem Kuipergürtel. Die Oortsche Wolke ist ein
riesiges Reservoir an Kometen. Hier befindet sich eine große
Anzahl dieser Brocken aus Eis und Staub. Hier ist es so kalt, das das
Eis der Kometen nicht nur aus Wassereis, sonder auch aus gefrorenen
Gasen besteht. Die Anziehungskraft des Riesenplaneten Jupiter ist aber
selbst hier noch stark genug um immer wieder einzelne dieser Brocken
aus
der Bahn zu bringen. Werden diese so abgelenkt, das sie der Sonne so
nahe kommen daß ein Teil des Eises verdampft sehen wir von der
Erde aus einen Kometen am Himmel stehen.
Hier sind wir mit unserer Reise am Ende unseres Sonnensystems
angekommen. Wenn wir von hier aus bis zum nächsten Stern
weiterfliegen wollten wären wir, wenn wir uns mit
Lichtgeschwindigkeit fortbewegen würden, über vier Jahre
unterwegs. Kehren wir also zurück zur Erde, wo wir unser
Raumschiff
verlassen können und in klaren Nächten den Sternenhimmel
betrachten können.
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Die Keplerschen Gesetze
Die Keplerschen Gesetze beschreiben die Bewegungen der Planeten auf
ihren Bahnen um die Sonne. Das erste dieser Gesetze wurde 1609
veröffentlicht. Benannt wurden die Keplerschen Gesetze nach dem
Entdecker, dem deutschen Astronom Johannes Kepler
(27.12.1571-15.11.1630)
Die Keplerschen Gesetze sind so einfach formuliert, daß man sie
auch ohne Universitätsstudium verstehen kann. Im folgenden werden
die Keplerschen Gesetze und ihre Konsequenzen für uns als
Beobachter aufgeführt.
1. Keplersches Gesetz
Die Planeten bewegen sich auf Ellipsenbahnen um die Sonne.
Bis zur Veröffentlichung des 1. Keplerschen Gesetzes 1609 ging man
davon aus, daß sich die Planeten auf Kreisbahnen um die Sonne
bewegen. Hier kam es aber immer wieder zu Abweichungen zwischen
berechneter und beobachteter Position.
2. Keplersches Gesetz
(Flächensatz)
Der Radiusvektor, das ist die Verbindungslinie Planet-Sonne
überstreicht in gleichen Zeiträumen gleiche Flächen.
Ein Planet bewegt sich Perihel, seinem sonnennächsten Punkt, am
schnellsten und im Aphel, seinem sonnenfernsten Punkt am langsamsten.
Dies erklärt die Zeitgleichung, das heißt das vor- und
nachgehen einer Sonnenuhr im laufe eines Jahres, oder anders
ausgedrückt den unterschied zwischen mittlerer und wahrer Ortszeit.
3. Keplersches Gesetz
Die Quadrate (2. Potenzen) der Umlaufzeiten der Planeten verhalten sich
wie die Kuben (3. Potenzen) ihrer mittleren Entfernungen von der Sonne.
Mit diesem Gesetz, das er 1619 in seiner "Harmonices Mundi" (dt.
Weltharmonik) veröffentlichte, hatte Kepler eine mathematische
Beziehung zwischen Entfernung und Umlaufzeit eines Planeten gefunden.
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Ellipsen
Ich weiß
nicht mehr wer es war, aber irgend jemand sagte einmal eine Ellipse ist
nicht anderes als ein plattgedrückter Kreis. Das ist eine sehr
einfache und beim bloßen anschauen der Figur sicherlich auch
zutreffende Definition. Da Ellipsen in unserem Sonnensystem eine
wichtige Rolle spielen möchte ich etwas genauer darauf eingehen.
Die
mathematische Definition lautet: Eine Ellipse ist der geometrische Ort
aller Punkte einer Ebene ,für die die Summe der Abstände von
zwei festen Punkten F1 und F2
dieser Ebene gleich ist. Diese beiden Punkte F1 und F2 heißen
Brennpunkte der Ellipse. Die Summe der Abstände eines Punktes auf
der Ellipse von den Brennpunkten ist gleich der dem größten
Durchmesser oder der doppelten Länge der großen Halbachse a.
Die folgende
Skizze soll versuchen die Definition oben etwas anschaulicher zu machen.
F1 und F2 :
Brennpunkte
M: Mittelpunkt
MP1: a =
große Halbachse
MP2: b = kleine
Halbachse
In der
Astronomie sind folgende Größen ebenfalls von Bedeutung:
Die Strecke vom
Mittelpunkt auf einen beliebigen Punkt der Ellipse bezeichnet man als
Fahrstrahl oder Radiusvektor.
Der Abstand des
Mittelpunktes M von einem der Brennpunkte heißt lineare
Exzentrizität. Je kleiner diese ist, um so mehr nähert sich
die Ellipse der Kreisform.
Die lineare
Exzentrizität dividiert durch die Länge der großen
Halbachse ist gleich der numerischen Exzentrizität. Die numerische
Exzentrizität ist die Größe, die für die
Exzentrizität von Mond- oder Planetenbahnen angegeben wird.
Ist die
numerische Exzentrizität kleiner 1, so ist die Bahn eine
Ellipsenbahn.
Ist die
numerische Exzentrizität gleich 1, so ist die Bahn eine Kreisbahn.
Ist die
numerische Exzentrizität größer 1, so ist die Bahn eine
Parabelbahn oder eineHyperbelbahn.
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Aktualisiert
am 22.
März 2004 von Martina Haupt